Mein Tischtennisleben in Hamburg und Düsseldorf, die Nationalmannschaft, die Lehrgänge und das erste internationale Turnier

Hier ist der erste Teil von meinen ersten Trainings, mit den Anfängen beim SC Poppenbüttel, das Tischtennistraining beim Kader mit Oliver Alke und die Lehrgänge bei der Nationalmannschaft. Es hat jemand Externes im Nachhinein noch ein paar Überschriften hinzugefügt, mit denen ich aber nichts zu tun habe 😉
Einzig der Text ist von meiner Erfahrung im Tischtennis im Kindes- bzw. Jugendbereich.

Wie alles begann

Nachdem ich jahrelang auf den Steinplatten meiner Spiel- und Schulplätze Tischtennis gespielt hatte, entschloss ich mich im Alter von zwölf Jahren mit einem Freund zur Tischtennisabteilung des SC Poppenbüttel zu gehen und mir das Training anzusehen. Da ich sehr schnell Freude fand an dem, was mir der Sport zu bieten hatte, wurde das Training im Verein zur wöchentlichen Routine und mit großem Spaß machte ich kleine Fortschritte.

Die Entdeckung

An einem Mittwoch, an dem ich versehentlich zum Leistungstraining fuhr, wurde ich im Übergang vom Jugend- zum Erwachsenentraining von Jasmin Kersten entdeckt. Jasmin war zu der Zeit die Co-Verbandstrainerin. Als wir nach einigen Bällen, die sie mit mir gespielt hatte, das Training beendeten, fragte sie mich, ob ich an einem Samstag Lust hätte zu dem damals noch existierenden Aufbaukader zu kommen. Da ich in der kurzen Zeit mit viel Freude bereits schnell Fortschritte gemacht hatte, sagte ich zu. Somit fuhr ich an dem kommenden Samstag zu dem Training, das von Oliver Alke geleitet wurde.

Oliver Alke roch den Braten

Seit Olli mich an diesem Samstag gesehen hatte und mich bei einem Sichtungstag für den Verbandskader nominierte, intensivierte sich mein Trainingspensum sehr schnell. Im ersten Jahr war ich zwei bis drei Mal die Woche beim Training. In den folgenden Jahren wurden aus diesen zwei bis drei Malen dann fünf bis sechs Tage die Woche.

Die ersten Erfolge

Der erste große Erfolg gelang mir in meinem ersten Schülerjahr, in dem ich bei den Norddeutschen Meisterschaften unverhofft ins Halbfinale kommen konnte und als bester Hamburger auf dem Treppchen stehen durfte. Dieser für mich damals große Erfolg wurde dann im Jahr darauf noch gesteigert. Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass ich an einigen Spielern gegen die ich zuvor unterlegen war, spielerisch vorbeigezogen bin, konnte ich im zweiten Schülerjahr bei den Norddeutschen Meisterschaften sowohl im Einzel als auch im Doppel gewinnen und mich für die deutschen Meisterschaften qualifizieren.

Die Deutschen Meisterschaften der Schüler

Auch bei den Deutschen Meisterschaften lief es für mich wunderbar. Nachdem ich als Gruppenzweiter die Vorrundenphase überstanden hatte, konnte ich in der ersten Runde gegen Leonard Süß gewinnen. Der gehörte damals zu den besten drei Schülern und fuhr auch für die Nationalmannschaft zu den Europameisterschaften.

Die Nationalmannschaft ruft

Durch diesen Sieg wurden die Trainer der Nationalmannschaft zum ersten Mal auf mich aufmerksam. Ich wurde eingeladen bei den Vorbereitungslehrgängen der Nationalmannschaft auf die Europameisterschaften als Trainingspartner teilzunehmen. In diesen knapp zweieinhalb Jahren hatte sich für mich so viel zum Positiven verändert, dass ich bereit war meinen Trainingsumfang noch einmal zu steigern und fortan jeden Tag in der Halle stand.  

Unglaublich – ich wurde Jugend-Nationalspieler

In meinem ersten Jungen-Jahr kam dann der wohl größte spielerische Durchbruch. Beim Top 48 Ranglistenturnier der Jugend schaffte ich den Sprung in die Top 8 und wurde daraufhin von dem damaligen Jugend-Nationaltrainer Georg Imhof für die Nationalmannschaft nominiert. In meinem entscheidenden Spiel, in dem ich 0:2 und 6:10 gegen einen Bayer zurücklag und in dem Kilian Ort noch lauthals gegen mich anfeuerte, der dann jedoch später zu einem meiner engsten Freunde in der Nationalmannschaft wurde, sah alles danach aus, dass ich das Spiel nicht mehr würde gewinnen können. Als es mir jedoch gelang das Spiel noch zu gewinnen, wurde ich von Georg Imhof für mein erstes internationales Turnier und für das kommende Jahr für die Nationalmannschaft nominiert.

Tischtennislehrgänge in Hamburg vs. Lehrgänge mit der Nationalmannschaft

Da ich durch die Intensität der Lehrgänge in Hamburg an eine hohe Trainingsbelastung gewohnt war, konnte ich bei den ersten Lehrgängen mit der Nationalmannschaft zumindest konditionell mithalten. Da ich der jüngste Jahrgang bei den Jungen war und ich in meinem Trainingsumfeld in Hamburg eher mit Gleichstarken trainierte, war das spielerische Niveau jedoch für mich bis dahin ungekannt.

Internationale Turnier

Die internationalen Turniere mit der Nationalmannschaft sind natürlich die sportlichen Höhepunkte gewesen. In Frankreich bzw. bei den French Open gelang mir sogar zusammen mit Florian Schreiner das Erreichen der Silbermedaille im Doppel. Die Erfahrung in einer riesigen Halle vor über 600 Zuschauern ein Finale zu spielen, ist unglaublich aufregend gewesen. Das French Open Finale wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Der richtige Schritt?

Die positive sportliche Entwicklung erforderte dann im Alter von 16 Jahren den Schritt auf das Tischtennisinternat in Düsseldorf. Da mir jedoch falsche Versprechungen gemacht wurden, ich auch dort in einer Trainingsgruppe mit trainierte, die hauptsächlich aus jüngeren Mädchen bestand und in dieser Zeit einige Krankheiten und Verletzungen aufkamen, entschloss ich mich nach einigen Monaten wieder zurück nach Hamburg zu gehen.

Hamburg, meine Perle

Zurück in Hamburg stellte ich Tischtennis erstmal hinten an, da ich mich damals auf das Abitur konzentrieren wollte und sollte. In diesen Abiturjahren fuhr ich das Training auf einmal in zwei Wochen bis maximal einmal die Woche zurück. Trotz des Rückgangs meines Trainingsumfangs konnte ich in meinem letzten Jugendjahr mehrere Titel gewinnen.

Europameisterschaften im Jugendtischtennis?
Da muss wohl der Deutsche Meistertitel her

Den ersten Sieg konnte ich beim Top 48 Ranglistenturnier erreichen, der für mich der erste nationale Turniersieg war. Da ich nicht für die Nationalmannschaft nominiert wurde, konnte ich nicht darauf hoffen ohne einen Sieg bei den deutschen Meisterschaften zu den Europameisterschaften zu fahren. Die deutschen Meisterschaften sollten also den Höhepunkt des letzten Jugendjahres darstellen.

Wie ich die Deutschen empfand, was sich da alles zuspielte und was es am Ende für eine große Enttäuschung gab und wie mein Bundesfreiwilligendienst beim TSV Sasel war – all das erfahrt ihr im zweiten Teil.

Bis bald,

euer

Leon Abich